Gesunde Ernährung ist ein wichtiges Thema, besonders für Kinder, die noch voll in der Entwicklung stecken. Aber ein ausgewogenes Menü zu planen und frisch zuzubereiten kostet Zeit. Lieferservices bieten zwar vielseitige Möglichkeiten, um sich diese Zeit ab und an zu sparen, sind aber selten kind- bzw. familiengerecht. Ein Team aus ZFV-Pionier:innen nahm sich dieser Lücke an und testete mit dem inhouse Start-up «Znachtmacherei» das Potenzial einer allfälligen Lösung für den zeitsparenden Familienznacht. Wir ziehen ein Fazit, fassen die Key Learnings aus den Erfahrungen zusammen und erklären, warum die Znachtmacherei nun endet.
Lebendige Begegnungsorte zu schaffen, die Menschen durch den Tag begleiten, bedeutet für uns auch, über den Tellerrand hinauszusehen. Dafür wird unser Business Development von einem hauseigenen Innovationsteam unterstützt. Gemeinsam wird nach Möglichkeiten gesucht, das Gästeerlebnis auch über unsere Restaurants und Mensen hinaus zu erweitern. Mit diesem Ziel startete das Team 2020 eine Innovationsinitiative, um ein bis dato noch nicht umfassend adressiertes Kund:innenbedürfnis aufzunehmen. In Interviews, die zuvor mit Familien geführt wurden, war schnell der Wunsch nach mehr Zeit mit der Familie und kinderfreundlicher Ernährung aufgekommen.
Von der Idee zum inhouse Start-up
Erste Ideen zur Adressierung dieses Bedürfnis wurden evaluiert und in Gesprächen mit Familien weiterentwickelt. Dabei stiess ein Ansatz bei den befragten Familien besonders auf Anklang und wurde entsprechend weiterverfolgt: der familienfreundliche Lieferservice. Basierend darauf experimentierte und entwickelte unser Start-up-Team, und führte umfassende Probeläufe sowie Testessen mit Familien durch. Schlussendlich entstand das Konzept, das wöchentlich drei Menüs zur Vorbestellung anbot. Frisch zubereitet vom Küchenteam der Gastronomie im Toni-Areal konnten diese dann von den Kund:innen an ausgewählten Zürcher Standorten abgeholt werden. Das Besondere: nicht nur das Angebot an sich wurde kindergerecht ausgerichtet, sondern auch die Anrichteart. Die ganze Familie bestellte ein Menü, dessen Komponenten wurden dann für die gewünschte Anzahl an Personen einzeln verpackt. Von «Keine-Saucen-Esser:innen» bis zu den sprichwörtlichen «Erbsenzähler:innen» wurde die Essensaufteilung am Familientisch so allen gerecht. Das täglich frisch zubereitete Znacht konnte zuhause ganz einfach und schonend aufgewärmt werden. Die Mission: Familien am Abend mehr Quality Time zu ermöglichen.
Learnings & stetige Entwicklungen
Die Znachtmacher:innen prüften ihr Konzept direkt am Markt und wandelten Learnings sowie Feedback von Kund:innen direkt in Weiterentwicklungen um. So wurden die zentral in der Stadt gelegenen Abholorte schnell um KiMi Krippenstandorte erweitert, als sich abzeichnete, dass jeder Umweg einer zu viel ist. Mit Erfolg, bald wurde eine KiMi Krippe zum beliebtesten Standort. Die Menüplanung bot zudem ebenfalls einige wichtige Learnings: Die zunächst vordefinierten Menülinien in den fixen Kategorien «saisonal», «vegan» und «schweizerisch» waren für die Wahl der Familien nicht ausschlaggebend, das Gericht an sich dafür umso mehr. Entsprechend wurden die Kategorien aufgebrochen und das Küchenteam konnte noch kreativer werden. Vor allem die die pflanzenbasierten Menüs (vegetarisch und vegan) erfreuten sich grosser Beliebtheit: Insgesamt machten sie 65% der Bestellung aus.
Rückblick & Fazit
Bis Ende 2023 wurden immer wieder wichtige Erkenntnisse gezogen und mit Weiterentwicklungen neue Ideen geprüft. Nicht zuletzt wurden in umfassenden Feedbackgesprächen mit Kund:innen die Bedürfnisse der Familien abgeholt. Die so gewonnenen Learnings wurden umfassend analysiert und in Brainstorming neue Ideen entwickelt und Lösungsansätze kreiert. So wurden alle Prozesse genauso wie das Angebot kontinuierlich optimiert. Schliesslich zeigten die Analysen jedoch, dass das Potenzial zum aktuellen Zeitpunkt (noch) zu klein war, um die Lösung in noch grösserem Rahmen umzusetzen. Unter anderem führte die bis dato nicht komplett gelöste Komplexität der Logistik dazu, dass die Znachtmacherei Ende 2023 die Kochtöpfe einstellte. Während die letzten Znachts über die Abholtresen gingen, fassten die Znachtmacher:innen die wertvollen Erkenntnisse der vergangenen Jahre zusammen, zogen ein Fazit und kamen dabei auf die eine oder andere neue Idee für zukünftige Innovationsprojekte.
Pioniergeist & neue Wege
Denn, dass die Arbeit und Passion, welche die Znachtmacherei laufend vorangetrieben hatte, für weitere Projekte eine wertvolle Basis schaffen wird, ist unumstritten. Natürlich schliessen die Znachtmacher:innen ihre Türen mit einem weinenden und lachenden Auge: Sie blicken auf viele Highlights, Teamarbeit und grossartige Menschen zurück, welche die Marke nachhaltig geprägt haben. Auch Christian Gerber, Leiter Innovationen der ZFV, ist sich sicher, dass die Znachtmacherei-Learnings auch in Zukunft neuen Projekten wichtige Dienste leisten werden.
«Pioniergeist bedeutet für uns Mut, Innovationsbereitschaft und die Fähigkeit, Bestehendes zu hinterfragen und neu zu denken.», Christian Gerber, Leiter Innovationsmanagement.
Anna Düggelin, Znachtmacherin: «Eine unfassbar spannende Zeit geht zu Ende. Wir konnten so viele wertvolle Insights aus unserer Reise mitnehmen und hoffen, die Familienverpflegung damit langfristig positiv beeinflussen zu können.»
«Die Znachtmacherei war ein super tolles Konzept! Wir haben die Znachts mehrmals ausprobiert, unser Fazit: Leckeres, frisches und gesundes Essen, welches innerhalb kürzester Zeit zubereitet ist. Für uns als Working-Parents war die Znachtmacherei ein wahrer Zeitsparer.» Sirikit, Znachtmacherei-Kundin.
Ein herzliches Dankeschön an unsere Znachtmacher:innen, die mit Pioniergeist, Freude und Lösungsgeschick viele Familien begeistert haben. Und natürlich an alle, die dieses Projekt so besonders und lehrreich gemacht haben.