Alexandra Hochuli: Wir sind verantwortungsvolle Unternehmerinnen seit 130 Jahren

Menschen & Kultur
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Frau in Farbe lächelt in die Kamera, im Bild integriert ist ein historisches Porträt

Die ehemalige CEO sowie langjährige Verwaltungsrätin und Präsidentin des ZFV, Dr. Regula Pfister, sprach vom ZFV gerne als von «ihrem Kind». Sie wusste, wie wichtig starke Wurzeln und Werte für dessen Wachstum sind. Diese klare Wertehaltung sowie der Fokus auf inspirierende Begegnungsorte sind auch für die KIMI Krippen AG zentral. Räume spielen bei der Arbeit mit Kindern eine wichtige Rolle. Alexandra Hochuli, Co-Geschäftsführerin von KiMi, freut sich deshalb, mit einem neuen Raumkonzept den jungen Gästen und ihren Eltern sowie den Mitarbeitenden einen Wohlfühlort zu bieten. 

Helle und ruhige Farben, die Geborgenheit vermitteln. Hochwertige und natürliche Materialien, die pflegeleicht und sicher sind. Sowie eine für Kinder übersichtliche Einrichtung und die Möglichkeit zur flexiblen Raumgestaltung. Vor allem aber viel Platz für Spiel und Bewegung, für das Essen sowie für Ruheorte. Das sind nur einige der im neuen Raumkonzept der KIMI Krippen AG definierten Gestaltungsanforderungen. Räume spielen für Kinder eine wichtige Rolle. Auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet, beeinflussen sie ihre Gefühlswelt. Räume schaffen für Kinder wichtige Begegnungs- und Bewegungsorte: Kinder sollen Neues entdecken, lernen und sich aktiv bewegen. «Für uns ist die Bewegung der Kinder extrem wichtig», meint Alexandra. «Deshalb achten wir darauf, dass wir Platz haben für einen grossen Bewegungsraum und, wenn immer möglich, einen grosszügigen Garten oder Aussenbereich nutzen können.» 

Konzeptionelle Weiterentwicklung

Das neue Raumkonzept ist im Nachgang zum kompletten Rebranding von KiMi entstanden. Das Konzept ist eine Weiterentwicklung der Gestaltung der bestehenden Innenräume, ausgerichtet auf neuste pädagogische Erkenntnisse und Werte. Die Kinder und das Betreuungsteam sollen sich wohlfühlen. Ihre individuellen Bedürfnisse sollen optimal berücksichtigt werden. Die Raumgestaltung bei KiMi orientiert sich am nationalen Kriterienkatalog der beiden Pädagog:innen Wolfgang Tietze und Susanne Viernickel. Die Gestaltung der Räumlichkeiten nach pädagogischen Gesichtspunkten ist nur ein, wenn auch wichtiger Teil ihres pädagogischen Ansatzes.  

Für KiMi sind zwei Ansprüche zentral, nämlich «Durch natürliches Erleben, spielerisch lernen» und «Die Welt durch Bewegung entdecken». Podeste und Leitern bzw. Pikler-Elemente, die zum Kriechen, Laufen und Klettern animieren oder Bälle, welche die Koordination fördern, sind deshalb als Einrichtungselemente bei der Umsetzung angesagt.  

Frau lächelt in die Kamera
Für KiMi sind zwei Ansprüche zentral: ‘Durch natürliches Erleben, spielerisch lernen’ und ‘Die Welt durch Bewegung entdecken’.
Alexandra Hochuli Co-Geschäftsführerin von KiMi

Schrittweise Umsetzung

An neuen Standorten wird das Raumkonzept komplett umgesetzt. Denn hier muss die gesamte Inneneinrichtung sowieso neu angeschafft werden.  Als erste komplett im neuen Raumkonzept ausgestattete Kinderkrippe wurde im April 2024 der neue KiMi Standort in Münchenstein (BL) eröffnet. Ansonsten wird das neue Raumkonzept schrittweise umgesetzt. Die bestehenden Standorte wurden analysiert und priorisiert. Einige bestehende Standorte sind heute schon top. D. h. es braucht wenig, damit sie dem neuen Raumkonzept entsprechen. «Bereits mit wenigen Neuanschaffungen, einer Auffrischung des alten Mobiliars oder indem wir die Räume anders aufteilen oder einrichten, kann schon eine grosse Wirkung erzielt werden», meint Alexandra.
 

Aus alt mach neu

Das entspricht der Nachhaltigkeitsphilosophie, die bei KiMi gelebt wird. «Nachhaltig heisst bei uns, bewusst zu handeln, mit bestehendem Material achtsam umzugehen und die finanziellen Ressourcen bewusst einzusetzen», erklärt Alexandra. «Konkret bedeutet das, dass wir Möbel und Materialien, die noch in Ordnung sind, weiter nutzen und sie, wenn möglich, lediglich umgestalten.» KiMi setzt deshalb auf Lieferanten, die mit Materialien arbeiten, die langlebig, schadstofffrei und sicher sind. So kommt z. B. viel hochwertiges Holz zum Einsatz.  

Neue Räume kommen an

Das neue Raumkonzept kommt an: «Die Kinder, Eltern und auch die Mitarbeitenden finden es toll», freut sich Alexandra. «Sie lieben die Atmosphäre, die entsteht. Die Räume wirken moderner und leichter und der Wohlfühlfaktor steigt enorm.» Damit ist ein zentrales Ziel erreicht. Und wenn sich Kinder und Eltern wohlfühlen, dann hat dies natürlich auch positive Auswirkungen auf die Auslastung der Kitas und auf das KiMi Team. «Das ist eine Win-Win-Situation für alle», betont Alexandra.  
 

Frau lächelt in die Kamera
Die Kinder, Eltern und Mitarbeitenden finden die neuen Räume toll. Sie lieben die Atmosphäre, die entsteht.
Alexandra Hochuli Co-Geschäftsführerin von KiMi

Rosenkohl und Spinat out – Pasta in

Neben der pädagogisch optimalen Raumgestaltung ist KiMi eine ausgewogene Ernährung sehr wichtig. Die KiMi Standorte werden für das Mittagessen von Tacadis beliefert. Tacadis gehört ebenfalls zur ZFV-Gruppe und ist auf Kindermahlzeiten spezialisiert. Alexandra hat festgestellt, dass die Eltern vermehrt auf eine gesunde und vielfältige Ernährung achten. Auch hat die Vielfalt der Allergien und die Anzahl der Kinder, die betroffen sind, zugenommen. «Die Bedürfnisse der Kinder sind aber immer noch die gleichen: Rosenkohl und Spinat sind nach wie vor keine Verkaufsschlager», sagt Alexandra lachend. «Dafür kann man mit einem bunten Pasta-Gericht mit Gemüse immer punkten. So zum Beispiel mit einer milden Tomaten-Pasta mit Karotten, Erbsen und Cherrytomaten. Das ist nicht nur lecker, sondern auch kindgerecht und gesund.» 

«Magic Moments»

In einem Interview anlässlich ihres Abschieds als Verwaltungsratspräsidentin des ZFV im Jahr 2019 zählte Regula Pfister verschiedene «Magic Moments» auf, die sie während ihrer Zeit beim ZFV erleben durfte. Dazu zählte für sie u.a. der Abend, als der ZFV das erste Mal das Catering für einen Grossanlass mit 50’000 Gästen im Letzigrund machen durfte. Auf ihre magischen Momente angesprochen, will sich Alexandra nicht explizit auf einzelne Ereignisse festlegen. Vielmehr positioniert sie stolz das KiMi Team, das in den letzten Jahren sehr viele Herausforderungen gemeistert hat: «Alle in unserem Team sind mit Herzblut dabei und setzen sich jederzeit für das Wohlergehen der Kinder, Eltern, Mitarbeitenden und Partner:innen ein!» 

Politisch engagiert

Ganz im Sinne der ZFV-Pionierinnen engagiert sich KiMi für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und will die Zukunft der Kinderbetreuung aktiv mitgestalten. «Wir haben dafür Einsitz in diversen Gremien. Besonders wichtig ist uns der 2021 zusammen mit anderen grossen Netzwerken gegründete Verein KiQ. Wir betreiben damit aktives politisches Lobbying. Dies gibt uns und der Branche Sichtbarkeit», betont Alexandra. 


 

Frau lächelt in die Kamera
Mit dem Verein KiQ betreiben wir aktives politisches Lobbying und schaffen Sichtbarkeit für unsere Anliegen.
Alexandra Hochuli Co-Geschäftsführerin von KiMi
Raumkonzept eines Kinderhorts in Zürich
Raumkonzept eines Kinderhorts in Zürich
Raumkonzept eines Kinderhorts in Zürich
Raumkonzept eines Kinderhorts in Zürich
Raumkonzept eines Kinderhorts in Zürich
Raumkonzept eines Kinderhorts in Zürich
Raumkonzept eines Kinderhorts in Zürich

Dr. Regula Pfister (1948)

Turnaround und Wachstum

Dr. Regula Pfister CEO ZFV 1995-2012 und ZFV-Verwaltungsrätin 1986-2019 (2001-2019 Präsidentin)

1995 übernahm die damalige Vizepräsidentin des Verwaltungsrates die operative ZFV-Geschäftsführung. Die Genossenschaft befand sich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Doch der studierten Ökonomin, Unternehmerin und Kantonsrätin, die bis 2012 ZFV-Geschäftsführerin war, gelang mit einem rigorosen Sparprogramm und klarer Strategie der Turnaround. Während ihrer Amtszeit erhielt der ZFV den Zuschlag für mehrere grosse Personalrestaurants. In dieser Phase wurden sämtliche Geschäftsfelder – von der Schul- und Personalverpflegung über Hotels und Liegenschaften bis zur Eventgastronomie – gezielt ausgebaut. Gleichzeitig erweiterte sich der geografische Radius von Zürich auf die ganze Schweiz. All das verlieh dem Unternehmen neuen Schwung. Unter ihrer Leitung entwickelte sich der ZFV zu einem breit aufgestellten und wirtschaftlich starken Unternehmen – mit spürbarem Wachstum und einer klar gestärkten Marktposition, ganz im Sinne ihres Mottos: «Alles ist möglich!»

Im Jahr 2001 übernahm sie von Rosmarie Michel das ZFV-Präsidium; 2019 gab sie diesen Stab an Nadja Lang weiter, die in der herausfordernden Corona-Zeit in die operative Verantwortung wechselte. Seit 2022 präsidiert Esther Ziegler den Verwaltungsrat.

Wachstum bleibt wichtig. Mit der Übernahme der KIMI Krippen AG ist der ZFV im 2020 nochmals in ein neues Geschäftsfeld vorgestossen. KiMi und der ZFV teilen identische Werte und setzen sich für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein. 

Schwarz-weiss Bild einer Frau, die in die Kamera lächelt