Am 18. April 2001 eröffnete das damals frisch renovierte Hotel Seefeld zum ersten Mal seine Türen. Nun, exakt 23 Jahre später, präsentiert es sich mit einem neuen Auftritt. Dabei nimmt der aktuelle Umbau die Geschichte des Seefelds auf und übersetzt sie in die Neuzeit. So soll die Kunst der 1930er-Jahre wiederbelebt werden. Und bei der Wahl der Partner:innen wurde der Fokus stark auf Unternehmen gelegt, die im Seefeld oder in der direkten Nachbarschaft ihren Standort haben. Wir erzählen, wie aus vielen besonderen Projekten ein Gesamtkunstwerk entstand, was das Hotelgebäude über die Jahre alles erlebte und welcher Gastgeber damals wie heute das Hotel repräsentiert.
Das Seefeld hat einen grossen Wandel erlebt: Vom ehemaligen Schwemmgebiet bis hin zum heutigen beliebten Wohnviertel und Trendquartier. Mittendrin das Hotel Seefeld. 1932 gebaut, hat das heutige Hotelgebäude viel miterlebt. Als es noch Apartmenthaus mit Tea-Room war, bestand die Nachbarschaft der Liegenschaft grösstenteils aus Künstler:innen. Wer weiss, vielleicht trafen sich diese damals auch hier zum Tee, tauschten Ideen aus und schufen neue Kunstwerke. Denn nicht nur der Seeanstoss macht das Quartier bis heute besonders, sondern auch die Kunst, die über die Jahre hinweg immer wieder zurück ins Seefeld fand.
Kunstgeist über die Zeit
Bis heute prägen zahlreiche Kunstwerke verschiedener Künstler:innen sowie besondere Museen das Seeufer: vom «Schalenstuhl» von Hans Coray (1939) über Skulpturen wie «Sheep Piece» von Henry Moore oder der Grossskulptur «Heureka» von Jean Tinguely (1964) bis hin zum Kugelbrunnen von Christian Mayer (1984). Und Kunst spielt beim Umbauprojekt des Sorell Hotels Seefeld unter der Führung der ZFV-Unternehmungen eine besondere Rolle. Bevor wir weiter auf den Umbau eingehen aber ein kleiner Zeitsprung: Nachdem das ursprüngliche Apartmenthaus 1966 zum Hotel Florida wurde, übernahmen der ZFV es im Jahr 1999 und liess es vom Architekten Christian Fierz komplett umbauen. Am 18. April 2001 eröffnete der damalige und heutige Hoteldirektor Marco Grossi das Hotel Seefeld. 2006 wurde es Teil der neu geschaffenen ZFV-Marke Sorell Hotels Switzerland. 2019-2020 wurden sämtliche Hotelzimmer erneut mit dem Architekten Christian Fierz umgebaut. Und das bringt uns zurück ins Hier und Jetzt. Als letzte Etappe des Wandels wurde jetzt das komplette Erdgeschoss modernisiert und ein komplett neues Gastronomiekonzept umgesetzt.
Trio für den Wandel
Der Hoteldirektor Marco Grossi, die stellvertretende COO Nicole Thurnherr sowie die Innenarchitektin Leslie Nader setzten sich zum Ziel, den Geist der Künstler:innen der 1930er-Jahre zurück an die Seefeldstrasse 63 zu holen. Dafür verwandelten sie das Erdgeschoss des Hotel Seefelds und die ehemalige Bar zu einem Begegnungsort voller kleiner und grosser Kunstwerke. Das Angebot des Hotels soll aber auch die Nachbarschaft näher zusammenbringen.
Zurück in die Nachbarschaft
Letzteres gelingt bereits beim Umbau, während dem beispielsweise die Traditionsschreinerei Wieland auf Leslie Nader von Nader Interieur Design trifft. Beide Unternehmen haben schon seit vielen Jahren ihr Geschäft im Seefeld. Leslie wollte bereits seit Längerem mit den Schreiner:innen aus ihrer Nachbarschaft arbeiten und freute sich daher besonders über das Projekt. Genauso freut sie sich über die weiteren Möglichkeiten zur Zusammenarbeit in der Umgebung wie dem Raum Reolon direkt gegenüber oder dem Woodlove Atelier nur wenige Meter weiter. Während das Angebot in unmittelbarer Nachbarschaft dadurch bereits ein erstes Mal vereint wurde, feilen Nicole, Marco und Leslie weiter am Kunstgedanken. Auch dafür kommen Künstler:innen aus der Umgebung zusammen: das Keramikatelier ums Eck, eine Zürcher Schneiderin für Vorhänge und Kissen oder ein junger Fotograf aus dem Seefeld. Das Ergebnis des Umbaus ist ein Gesamtkunstwerk.
Die Rückkehr der Kunst
Das Herzstück der neuen Rezeption begeistert mit kleinen Kunstwerken und Besonderheiten aus fairem Handel von Changemaker. Daneben eine gemütliche Lounge, die mit kunstvoll gemusterten Kissen und bequemen Sesseln bestückt ist. Auch der grosse Teppich ist ein echtes Kunstwerk und eine Spezialanfertigung. Dabei spiegelt sich in seinem blauen, wellenförmigen Muster der See bzw. die nahegelegene Seepromenade wider. Der leuchtend blaue, geschwungene Tresen der angrenzenden Flor Café Bar nimmt diese Idee weiter auf. Dahinter begeistert eine handgemalte Tapete, die von stilvoll ausgeleuchtet wird. Die Deckenleuchten wurden von einer jungen Kunststudentin designt und im 3-D-Drucker hergestellt. Die Wände gegenüber der Tapete zeigen Fotografien eines jungen Künstlers, der seine Wurzeln ebenfalls im Seefeld hat. Hier gibt es einfach überall Besonderes zu entdecken. Sogar auf dem Frühstücksbuffet, auf dem sich Teller einer Keramikkünstlerin stapeln. Mit ihrem Kunsthandwerk hat sie den ehemaligen ZFV-Cateringtellern zu einem zweiten Leben verholfen.
Viele zweite Leben
Dabei sind die Teller nicht das Einzige, was hier im Sinne der Nachhaltigkeit ein zweites Leben erhält: bequeme Sessel wurden von der UNESCO-Zentrale in Paris erstanden, neubezogen und feiern nun, kunstvoll gemustert, ihr Comeback. Der Entwurf des Sessel-Set «Conference» stammt von 1957. Und auch der imposante Holzschrank, mit wunderschönen Glastüren, der hinter dem Frühstücksbuffet steht, lebt bereits in zweiter Generation. Er wurde so restauriert, dass nun die Kaffeemaschine darin Platz findet. Daneben befindet sich das Holzregal mit der Büchertauschbörse. Hier kann man sein gelesenes Buch gegen ein neues austauschen. Auch wenn der Begegnungsort brandneu und das Hotel einen weiteren Wandel durchlebt hat, hat eines dennoch Beständigkeit: gelebte Gastfreundschaft. Marco Grossi lebt diese als Hoteldirektor bereits seit 23 Jahren und freut sich auf die erneute Wiedereröffnung, die exakt am gleichen Datum wie beim letzten Mal stattfinden wird. Aber auch seine Mitarbeitenden, wie Gouvernante Karen, bilden seit vielen Jahren die Seele des Hotels.
Es ist genau diese Mischung aus Kunst, Nachhaltigkeit und besonderen Menschen, die den Begegnungsort an der Seefeldstrasse 63 einmalig machen. Aber am besten überzeugst du dich einfach selbst davon, bei einem Besuch in der Flor Café Bar, einem kleinen Einkaufsbummel im Changemaker-Shop oder einem Meeting im «Séparée».
Es ist genau diese Mischung aus Kunst, Nachhaltigkeit und besonderen Menschen, die den Begegnungsort an der Seefeldstrasse 63 einmalig machen. Aber am besten überzeugst du dich einfach selbst davon, bei einem Besuch in der Flor Café Bar, einem kleinen Einkaufsbummel im Changemaker-Shop oder einem Meeting im «Séparée».
Wo auch immer, das Team im Hotel Seefeld und der Flor Café Bar freut sich auf zahlreiche Gäste – aus der Nachbarschaft genauso wie aus aller Welt.