Wir setzen auf Teamwork und nehmen deshalb unsere Mitarbeitenden auch bei der Erreichung unserer Unternehmensziele mit auf den Weg. Erreichen können wir das mit der Managementmethode Objectives and Key Results (OKR). Wie genau das in der Praxis aussieht, fragten wir Mark Voser, Mandatsleiter Bildung und Pascal Frischknecht, Betriebsleiter der Gastronomie im Toni-Areal.
«Gastfreundschaft für eine Gesellschaft, in der wir alle leben wollen» unsere Vision leitet uns in all unseren Tätigkeiten. Um die Vision in die Tat umzusetzen, definieren wir klare Ziele pro Bereich genauso wie übergeordnete Unternehmensziele. Dabei steht eines fest: der Weg ans Ziel führt über das Mitwirken jeder:s Einzelnen. Wir nehmen unsere Teams mit auf den Weg und schenken ihnen – ganz nach unseren Leadership-Grundsätzen – das Vertrauen zu schenken, auch eigene Massnahmen umzusetzen. Erreichen können wir das mit der Managementmethode Objectives and Key Results (OKR). Mark Voser, Mandatsleiter Bildung und Pascal Frischknecht, Betriebsleiter der Gastronomie im Toni-Areal, arbeiten mit ihren Teams schon seit einiger Zeit damit und beantworten uns einige Fragen dazu.
Vier Fragen rund um OKR
ZFV: Wie arbeitet ihr im Toni-Areal an den OKRs?
Pascal: Wir arbeiten mit unseren Teams sehr nah zusammen und teilen uns in dem Sinn auf, dass einige die strategische Definition übernehmen und der Rest die operative Umsetzung. Für den Erfolg sind beide Parts absolut elementar. Durch den regelmässigen Austausch und das Monitoring setzen wir uns auch immer wieder aufs Neue damit auseinander, was wir wollen und wie wir es am zielführendsten erreichen können. Eine sehr wichtige Reflektion.
Mark: Die Teams sind auch pro Stufe aufgeteilt, wobei schlussendlich alles ineinandergreift. Da ich im letzten Jahr vom Betriebsleiter zum Mandatsleiter befördert wurde, konnte ich bereits beide Seiten kennenlernen. Ich finde beides sehr spannend, sowohl die Ebene des Mandatseiter, die nochmals etwas strategischer agiert, als auch die operative Ebene.
ZFV: Was hat sich aus deiner Sicht seit der Einführung der OKRs verändert?
Pascal: OKR fördert die betriebs- und abteilungsübergreifende Zusammenarbeit. Beispielsweise konnten wir so ein Austauschprogramm für unsere Lernende implementieren, die dadurch andere Betriebe kennenlernen können, unter anderem auch im à-la-carte-Bereich. Aber auch das Verständnis der Unternehmensziele hat sich durch OKR nochmals verstärkt. Einmal im Jahr kommen viele von uns zusammen, um in einem Workshop die neuen Unternehmensziele kennenzulernen und zu besprechen, danach geben wir dies an unsere Mitarbeitenden weiter. In dem jetzt alle an Unterzielen mitarbeiten, werden die Ziele greifbarer und jede:r hat die Möglichkeit bei der Erreichung aktiv mitzuarbeiten, das ist sehr motivierend.
Mark: Ich persönlich kenne auch keinen anderen Arbeitgeber, bei dem alle Mitarbeitenden bis hin zur untersten Stufe, so transparent in die Zielerreichung einbezogen werden. Das ist mit ein Punkt, den ich sehr schätze. OKR ist ein Tool, dass auch das Verständnis für andere steigert und einen breiten Gesamtblick bietet. Wir sehen woran die anderen arbeiten und tauschen uns regelmässig aus. Mir persönlich war das immer ein grosses Anliegen, denn jede:r leistet einen genau gleich wichtigen und wertvollen Beitrag. Ich kann mich an ein Beispiel erinnern, bei dem wir die Waschstrasse in unserem Office optimiert haben. Wir haben natürlich die Techniker der Maschinen einbezogen, aber vor allem die Inputs unserer Officemitarbeitenden waren enorm hilfreich. Sie wussten genau, was in ihrem Arbeitsalltag zählt. Dadurch, dass wir sie miteinbezogen und ihre Ideen gehört haben, haben wir heute einen genialen Prozess, der uns viel Zeit spart.
ZFV: Könnt ihr uns Beispiele für Ziele geben, die ihr bereits erreicht habt?
Mark: Das Forschungsprojekt FARM TO TABLE ist ein perfektes Beispiel für eine übergreifende Teamarbeit. Nicht nur in unserem eigenen Team, sondern auch mit Auftraggebenden, in diesem Fall die Hochschulen ZHAW und ZHdK. Das Projekt hat unsere Mensa Molki für vier Wochen in die Mensa der Zukunft verwandelt, das verlangte allen viel ab, hat sich aber mehr als gelohnt.
Pascal: Spannend war auch das Ziel, dass wir das Abendgeschäft im Bistro Chez Toni kreativ ankurbeln wollten. Die Lernenden haben dafür 20 Personen vor Ort befragt und herausgefunden, dass vor allem Musik die Studierenden begeistert. Daraus ist dann ein Karaoke-Abend entstanden, der sehr gut ankam. Für die Lernenden war es toll, dass sie etwas völlig eigenes kreieren konnten und bei den Studierenden wurde sehr geschätzt, dass wir ihre Wünsche hören und etwas daraus machen. Jetzt wo wir davon sprechen, kommt mir die Idee, dass wir diesen eigentlich mal wiederholen könnten.
ZFV: Alle tragen einen Teil zur Erreichung der Unternehmensziele bei, wie siehst du das? Schafft OKR zusätzlichen Teamgeist?
Pascal: Wie bereits erwähnt, hilft OKR bei der übergreifenden Zusammenarbeit und motiviert natürlich. Wichtig ist dann aber auch, was wir daraus machen. Leadership war bei uns schon immer ein wichtiges Thema und mit der Weiterentwicklung unserer Grundsätze haben wir uns in dieser Hinsicht nochmals gestärkt. Wenn wir unseren Mitarbeitenden «Vertrauen schenken», wir gemeinsam «Mut haben» Projekte anzupacken und «Transparent sein» unser Kredo für die Kommunikation ist, dann erst wird OKR zum Erfolg. Dann können wir gemeinsam «Freude leben» im Alltag leben.
Mark: Ich sehe das genauso: OKR ist das Werkzeug, was daraus entsteht liegt bei uns. Das effektive Formen des Teams beginnt bei der Rekrutierung und hier ist vor allem das Menschliche elementar. OKR fördert sicher den Teamgeist, aber dafür müssen Mitarbeitende auch bereits zu einem Team geworden sein. Ich persönlich bin der Meinung, dass vieles auch «on the Job» gelernt werden kann, wenn jemand den Willen hat zu lernen. Deshalb zählt der Mensch mehr als Leistungen auf dem Papier. Menschen sind schlussendlich der Faktor, der ein Team erfolgreich macht, OKR ist ein Hilfsmittel, welches einen Boost geben kann.