1914 gelang unserer Gründerin Susanna Orelli der Einstieg in die Gemeinschaftgastronomie. Und das nicht mit irgendeinem Auftraggebenden, sondern mit der renommierten Universität Zürich. Im damals neu erstellten Kollegiengebäude der heutigen Universität Zürich (UZH) Zentrum verpflegte sie Studierende, Mitarbeitende und Besucher:innen und zeigte damit ihren Pioniergeist. Und deshalb freuen wir uns sehr, dass wir mit dem Zuschlag der öffentlichen Ausschreibung Ende 2023 unsere über hundert Jahre bestehende Partnerschaft für weitere sieben Jahre pflegen dürfen, um Bestehendes weiterzuentwickeln und Neues zu schaffen. Werfen wir einen Blick zurück auf einige unserer innovativen Meilensteine an der UZH, die erste Gastgeberin und die Pionier:innen, welche die Gastronomie der UZH heute besonders machen.
1914 – Die allererste Gastgeberin
Susanna Orelli, unsere Gründerin, war eine der ersten ZFV-Gastgeber:innen an der Universität Zürich (UZH). Als der allererste Auftrag zur Verpflegung der Studierenden des Campus «Zentrum» 1914 an den ZFV (damals Zürcher Frauenverein für Mässigkeit und Volkswohl) ging, verantwortete Susanna die Geschäftsleitung. Sie war eine Pionierin und ihrer Zeit in vielen Dingen voraus. Bereits fünf Jahre zuvor hatte sie die Vorsteherinnenschule gegründet, in der sie sich für eine bessere Ausbildung für Frauen in der Gastronomie einsetzte. Auch die allerersten Mitarbeitenden, die an der UZH Studierende und Dozent:innen verpflegten, profitierten für die damalige Zeit von umfassenden Benefits wie 8-9 Stunden Tage, 4-5 Wochen Ferien, Personalhäusern, Weiterbildungen und sogar Gymnastikstunden. Susanna Orelli war also nicht nur eine leidenschaftliche Gastgeberin, sondern auch eine pionierhafte Arbeitgeberin.
Für ihre Verdienste um die «öffentliche Gesundheitspflege und Volkswohlfahrt» sowie der «erfolgreichen Bestrebungen um die Hebung der sozialen Stellung der Angestellten im Wirtschaftsgewerbe» erhielt Susanna Orelli ausserdem als erste Frau überhaupt 1919 die Ehrendoktorwürde der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich.
2006 – das erste À-la-carte-Restaurant der UZH
Im 7. Stock des Universität-Turms eröffnete der ZFV 2006 das Restaurant uniTurm als bedientes à la Carte Restaurant. Zugänglich ist es bis heute nur für einen eingeweihten Kreis, was es umso besonderer macht. Die Liebe zum Handwerk, Unverfälschtheit und Originalität zeichnet die Küche des ZFV-Teams vor Ort aus. Gekocht wird mit frischen, saisonalen Produkten und Liebe zum Detail. Auch für Events und Anlässe kann das Restaurant, mit atemberaubenden Blick auf den See und die Berggipfel dahinter, gemietet werden.
Im gleichen Jahr eröffnete zudem die Mensa UZH Binzmühle.
2015 – die erste vegane Mensa der Schweiz
2015 eröffneten wir gemeinsam mit der Universität Zürich die erste vegane Mensa der Schweiz. Neben den veganen Menüs zaubert das Team der hausinternen Bäckerei auch vegane Backwaren wie Karotten-Orangen-Muffins, Brownies oder Zwetschgenstreuselkuchen. Und das vegane Cateringangebot sorgt an zahlreichen Meetings und Anlässen für eine klimafreundliche Verpflegung. Der Name der Mensa “Rämi59” wurde inspiriert von ihrem Standort im Asien-Orient-Institut an der Rämistrasse 59.
2017 – die erste Uni-Bar hält Einzug
Mit der Irchelbar eröffneten wir 2017 einen gemütlichen Begegnungsort, zum Verweilen. Sei es nachmittags bei einem Kaffee; sei es abends bei einem Cocktail nach einem langen Vorlesungstag. Einmal pro Woche übernehmen zudem die Student:innen und führen den Barbetrieb eigenständig. Diese Abende erfreuen sich immer besonderer Beliebtheit.
2019 – Platte14 erhält einen neuen Auftritt
Mit einem neuen Auftritt und einem brandneuen Konzept feierte Platte14 2019 Wiedereröffnung. Heute finden dort regelmässige Events statt und Studierende, Mitarbeitende genauso wie externe Besucher:innen verweilen hier zum Frühstück, Lunch oder für einen gemütlichen Kaffee am Nachmittag.
2022 – Der erste Pilot eines Menüleitsystems
Als wir mit unserem Partner FOOD2050 das Ziel ins Auge fassten, ein Menüleitsystem in einem laufenden Betrieb weiterzuentwickeln, fand sich mit der UZH der richtige Ort dafür. In der Cafeteria zur Seerose entstand neben einer bunten Wand mit Infos rund um die Klimawirkung des Angebotes das erste Pilotprojekt. Zusätzlich wurden Sandwiches mit QR-Codes ausgestattet, die zu detaillierten Foodprofilen führten. Das war die Geburtsstunde des heutigen Menüleitsystems FOOD2050, das den Namen unseres Partner-Start-ups trägt. Heute weisen die digitalen Speisekarten auch Informationen rund um die Ausgewogenheit der Gerichte auf und stellen einige unserer Partner:innen für pflanzenbasierten Zutaten vor.
2022 – Der erste Becher ViCAFE
2022 gingen wir mit ViCAFE eine Partnerschaft ein und holten uns damit geballte Kaffeekompetenz in unser Angebot. Auch hier begann die Umsetzung an der UZH, wo wir den ersten ViCAFE-Standort eröffneten. Im April 2023 kam der zweite Standort im UZH-Zentrum im Rondell hinzu; genau dort, wo schon unsere Gründerin Susanna Orelli bereits Snacks, Gebäck & Co. servierte.
2023 – Nelli’s der erste Smart Fridge ohne Registrierung
Um unser Angebot mit einer 24/7-Lösung weiterzuentwickeln, gingen wir 2022 das Projekt «Nelli’s» an. Der eigens entwickelte Smart Fridge punktet mit Frische und Individualität: denn gefüllt wird er jeweils vom Team vor Ort, an der UZH also beispielsweise von Felix. Nelli’s funktioniert über ein ausgeklügeltes System, das genau erkennt, was aus dem Smart Fridge genommen bzw. wieder zurückgestellt wird. Mit der Kreditkarte wird der Kühlschrank geöffnet, alles herausgenommen, was man möchte und automatisch abgerechnet, sobald die Türe geschlossen wird. Ohne Registrierung oder kompliziertes Prozedere.
2023 – Eröffnung Green Kitchen Lab mit dem ersten Online-Reservationssystem in einer Mensa
Ende 2023 eröffneten wir mit dem Green Kitchen Lab einen bunten Begegnungsort für pflanzenbasierte Gerichte. Gleich mehrere Besonderheiten begeistern seither die Gäste: alle Gerichte sind vegetarisch und vegan, dazu können aber «Add ons» aus hochwertigem Schweizer Fleisch bestellt werden. Auf Fleischersatzprodukte wird komplett verzichtet, stattdessen werden neue Kreationen vor den Augen der Gäste zubereitet. Und: zum ersten Mal an der UZH kann in einer Mensa online ein Tisch reserviert werden. Gastgeberin Nadja begrüsst Studierende, Professor:innen, Mitarbeitende und Besucher:innen und führt sie zum Tisch. Der Namenszusatz «Lab» ist zudem kein Zufall, nicht nur das neuartige Konzept wird getestet und laufend weiterentwickelt, sondern auch neue Rezepte und Zutaten.
2024 – Die heutigen Pionier:innen
Wir können nur spekulieren, was Susannas erster Gedanke war, als sie 1914 den Auftrag der Universität Zürich erhielt. Was wir jedoch wissen, ist, was unsere Gastgeber:innen von heute dachten, als wir im Dezember 2023 – rund 109 Jahre später – den Zuschlag für sieben weitere Jahre Partnerschaft erhielten:
Weitere sieben Jahre Pioniergeist
Im Gegensatz zur klassischen Mensa von Susanna Orelli 1914, essen die Gäste von heute in Begegnungsorten, die sich im Laufe des Tages verändern. Morgens geniesst man einen ViCAFE, auf dem Weg in die Vorlesung, mittags reserviert man sich einen Tisch im Green Kitchen Lab und abends holt man sich bei Nelli’s einen Snack für eine späte Lernsession. Dank des Zuschlags für die nächsten sieben Jahre werden wir diese Begegnungsorte und das Angebot weiter ausgebaut, neue Meilensteine setzen und noch nachhaltiger werden. Wir sind bereit weiterhin Pionierarbeit zu leisten, genau wie über die letzten 100 Jahre.