Gestern wie heute von Pionier:innen inspiriert

Menschen & Kultur
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Historisches Bild ZFV Gründungsjahr

Viele engagierte Frauen haben seit der Gründung 1894 die ZFV-Unternehmungen mit Voraussicht und unternehmerischem Gespür geprägt und weiterentwickelt. Sie alle sind uns Vorbild: Bis heute inspirieren und motivieren sie Generationen von ZFV-Mitarbeitenden. Nachfolgende Persönlichkeiten haben zu den Geschichten zum Geschäftsjahr 2024 einen besonderen Bezug. Sie stehen stellvertretend für viele andere Pionier:innen aus der Vergangenheit und der heutigen Zeit, Frauen und Männer, die den ZFV zu dem gemacht haben oder machen, was er heute ist und in Zukunft sein wird.  

Susanna Orelli-Rinderknecht

1845-1939 – Engagierte Gründerin des ZFV 

Zusammen mit 14 Bürgersfrauen gründete Susanna Orelli-Rinderknecht als treibende Kraft 1894 den «Frauenverein für Mässigkeit und Volkswohl». Ziel der Initiative war die Bekämpften des Alkoholismus, die Besserstellung der Frau und die Verbesserung des Volkswohls. Die Frauen bewiesen damit viel Mut. Denn es war ihnen zur damaligen Zeit nur erlaubt, sich für wohltätige Zwecke zu engagieren. Die Gründung oder die Führung eines Unternehmens waren nicht erwünscht. Doch der Mut von Susanna Orelli-Rinderknecht und ihren Mitstreiterinnen wurde belohnt und der ZFV konnte seine erste Kaffeestube «zum Kleinen Marthahof» in Zürich eröffnen und wirtschaftlich erfolgreich führen. Damit war der Grundstein für die Erfolgsgeschichte des ZFV gelegt. Susanna Orelli-Rinderknecht prägte als ZFV-Geschäftsführerin bis 1919 dessen Geschicke massgeblich. Auch ist sie Namensgeberin der Marke Sorell für die ZFV-Hotels: Sorell ergibt sich aus den Anfangsbuchstaben ihres Namens, Susanna Orelli. Die Medizinische Fakultät der Universität Zürich ehrte sie im Mai 1919 für ihr innovatives Denken und Handeln als erste Frau überhaupt mit dem Ehrendoktortitel.  

Wir sind überzeugt, Susanna Orelli-Rinderknecht wäre heute auch stolz auf das ZFV-Living Lab, das Start-ups unterstützt und Jungunternehmer:innen die Möglichkeit gibt, sich weiterzuentwickeln. Um innovative Start-Ups zu finden, unterstützt uns Katarzyna Winek vom Swiss Food & Nutrition Valley (SFNV). 

Hier geht es zu unserer ZFV-Living Lab-Geschichte.  
Historisches schwarz-weiss Bild einer Frau

Nanny Huber-Werdmüller

1844-1911 – Erste ZFV-Präsidentin

Nanny Huber-Werdmüller gehörte zu den 14 Frauen, die zusammen mit Susanna Orelli-Rinderknecht den ZFV gründeten. Sie leitete die Geschicke der Genossenschaft bis 1905. Während ihrer Präsidentschaft stieg der ZFV, nur wenige Jahre nach der Gründung der Genossenschaft, mit der Eröffnung des Hotels Rütli im Zürcher Niederdorf in die Hotelleriebranche ein. Es war auch der ZFV, der 1900 auf dem Zürichberg das erste Selbstbedienungsrestaurant in der Schweiz mit fantastischem Ausblick über die Dächer der Stadt Zürich eröffnete. Die Gäste geniessen es bis heute, hoch über der Stadt einzukehren, einen Kaffee zu trinken oder etwas zu essen.

Heute würde sich Nanny Huber Werdmüller bestimmt freuen, im vom ZFV geführten B1 Rooftop Bistro den Ausblick über die Stadt Basel zu geniessen. Wir haben mit Sladana Denic-Mujkanovic, Projektkoordinatorin Operation Development ZFV, darüber gesprochen, was es für die Eröffnung im August 2024 alles brauchte. 

Hier geht es zu unserer Geschichte zum B1 Rooftop Bistro. 
Historisches schwarz-weiss Bild einer Frau

Marie Finsler

1865-1929 – Einstieg des ZFV in die Gemeinschaftsgastronomie 

Als Nanny Huber-Werdmüller 1905 aus gesundheitlichen Gründen das ZFV-Präsidium abgab, rückte Marie Finsler nach. Sie blieb 14 Jahre Präsidentin des ZFV. In ihre Zeit fiel 1910 die Eröffnung des alkoholfreien Volkshauses in Zürich, ein Herzensprojekt der ZFV-Gründerin Susanna Orelli-Rinderknecht. Und der ZFV stieg in die Gemeinschaftsgastronomie ein: 1914 übernahm er die Führung der Mensa an der Universität Zürich (UZH). Marie Finsler wäre bestimmt stolz zu hören, dass 100 Jahre später dieses Gastronomiemandat immer noch in den Händen des ZFV ist.

Hier findet sich das Interview mit Karin Altherr, Leiterin Business Development ZFV. 

Sie spricht über die jüngsten Erfolge bei Ausschreibungen von Gastronomiemandaten im Bildungssektor und zeigt auf, mit welchen Themen der ZFV dabei konfrontiert ist. 

Historisches schwarz-weiss Porträt

Marie Hirzel

1881-1969 – Erste ZFV-Erfolge an Grossevents

Marie Hirzel übernahm 1919 mit dem Ausscheiden ihrer Förderin Susanna Orelli-Rinderknecht und von Marie Finsler, die von 1905-1919 Präsidentin war, die Geschäftsführung und das Präsidium des ZFV in Personalunion. 37 Jahre leitete sie mit ausgeprägtem wirtschaftlichem Gespür die Aktivitäten des ZFV. Nebst dem Ausbau des bestehenden Portfolios gab es neue Geschäftsideen, die unter ihrer Führung angepackt wurden. So stellte sie die Gesellschaftsräume im «Karl dem Grossen» in Zürich den Jugendlichen für Tanzabende und andere Veranstaltungen zur Verfügung. Und sie engagierte sich für zwei Grossveranstaltungen: 1928 übernahm der ZFV den Betrieb der Festwirtschaft an der Saffa (Schweizerische Ausstellung für Frauenarbeit) und servierte jeden Tag zwischen 2’000 und 3’000 Mittagessen. Ebenso führte der ZFV die Festwirtschaft an der Landesausstellung 1939: 11'000 Gäste pro Tag galt es jeweils zu bewirten – eine Aufgabe, die Marie Hirzel und ihr Team mit Bravour meisterte.

Marie Hirzel hätte sicherlich mit grossem Spass an einem der beiden Tylor Swift-Konzert im Juli 2024 im Letzigrund teilgenommen und sich darüber gefreut, wie der ZFV die Organisation und Verpflegung an diesen beiden Grossanlässen bewältigt. Sara Troiano, ZFV-Geschäftsführerin im Letzigrund, hat mit uns über die aktuellen Herausforderungen gesprochen. 

Unsere Geschichte zum Letzigrund findet sich hier. 
Text

Rosmarie Michel

1931 – «Gutes Bauen» als Gebot für die ZFV-Liegenschaften

Rosmarie Michel gehörte dem ZFV ab 1969 32 Jahre an, 22 Jahre davon als Präsidentin. Als erfolgreiche Schweizer Unternehmerin setzte sie sich zeitlebens engagiert für den Aufstieg von Frauen in Wirtschaft und Führungspositionen ein. In den Jahren, in denen sie dem ZFV vorstand, investierte sie v.a. in das Liegenschaftsportfolio. So wurden zahlreiche Objekte, die in die Jahre gekommen waren, saniert, umgebaut oder erweitert. Rosmarie Michel legte bei all diesen Projekten den Fokus auf «gutes Bauen», d. h. auf einwandfreie Funktionalität und ein stimmiges Erscheinungsbild. Ein Beispiel für eine sehr gelungene Renovation und Erweiterung ist der «Zürichberg». Die Zürcher Architekten Marianne Burkhalter und Christian Sumi schufen hier ein Meisterwerk, das weit über die Schweizer Grenze Beachtung fand.

Dass der ZFV auch heute auf «Gutes Bauen» achtet, zeigt Sorell und die Neueröffnung des Hotels Seefeld im April 2024. 

Hier geht es zu unserer Sorell-Geschichte und zur Einschätzung von Nicole Thurnherr, stellvertretende COO Sorell, zur aktuellen Neupositionierung. 
Schwarz-weiss Bild einer Frau, die in die Kamera lächelt

Dr. Regula Pfister

Dr. Regula Pfister (1948) – Turnaround und Wachstum

1995 übernahm die damalige Vizepräsidentin des Verwaltungsrates die operative ZFV-Geschäftsführung. Die Genossenschaft befand sich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Doch der studierten Ökonomin, Unternehmerin und Kantonsrätin, die bis 2012 ZFV-Geschäftsführerin war, gelang mit einem rigorosen Sparprogramm und klarer Strategie der Turnaround. Während ihrer Amtszeit erhielt der ZFV den Zuschlag für mehrere grosse Personalrestaurants. In dieser Phase wurden sämtliche Geschäftsfelder – von der Schul- und Personalverpflegung über Hotels und Liegenschaften bis zur Eventgastronomie – gezielt ausgebaut. Gleichzeitig erweiterte sich der geografische Radius von Zürich auf die ganze Schweiz. All das verlieh dem Unternehmen neuen Schwung. Unter ihrer Leitung entwickelte sich der ZFV zu einem breit aufgestellten und wirtschaftlich starken Unternehmen – mit spürbarem Wachstum und einer klar gestärkten Marktposition, ganz im Sinne ihres Mottos: «Alles ist möglich!»

Im Jahr 2001 übernahm sie von Rosmarie Michel das ZFV-Präsidium; 2019 gab sie diesen Stab an Nadja Lang weiter, die in der herausfordernden Corona-Zeit in die operative Verantwortung wechselte. Seit 2022 präsidiert Esther Ziegler den Verwaltungsrat. 

Wachstum bleibt wichtig. Mit der Übernahme der KIMI Krippen AG ist der ZFV im 2020 nochmals in ein neues Geschäftsfeld vorgestossen. KiMi und der ZFV teilen identische Werte und setzen sich für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein. Wie das Raumkonzept neuen Schwung bringt, erfahren wir von Alexandra Hochuli, Co-Geschäftsführerin bei KiMi. 

Hier geht es zur KiMi-Geschichte.
Schwarz-weiss Bild einer Frau, die in die Kamera lächelt