Im August starteten insgesamt 26 Lernende, fünf von ihnen erzählten uns von ihren Träumen und besonderen Herausforderungen. Nun wollen wir die andere Seite kennenlernen und stellen den Ausbildungsbetrieben drei Fragen rund um die Chancen und Herausforderungen für Lehrbetriebe.
SBB Restaurants Wankdorf
Die drei SBB Restaurants Luna, Gira und Sole bilden nicht nur Lernende aus, sondern setzen auch auf Chancen für Weiterbildung. Im Interview sind Andreas Lüthi, Betriebsleiter SBB Restaurant Sole und Michael Castellote, Betriebsleiter SBB Restaurant Gira.
Lernende aus unserem Beitrag: Im SBB Restaurant Sole startete im Sommer Dimitri seine Ausbildung zum Koch EFZ und Fabio den Lehrgang zum Systemgastronomen.
ZFV: Warum habt ihr beschlossen Lernende auszubilden?
Andreas: Sie sind unsere Zukunft. Wenn wir ihre Ausbildung gewissenhaft übernehmen und ihnen zeigen, wie vielseitig und spannend die Gastronomie sein kann, haben wir in Zukunft auch wieder Fachpersonen. Lernende bringen auch immer Abwechslung ins Team, jungen Spirit und frischen Wind.
Michael: Es ist immer unglaublich spannend zu sehen, wie junge Menschen ins Berufsleben einsteigen und welche enorme Entwicklung sie in den drei Jahren durchmachen. Ich sehe es auch ein bisschen als Privileg, dass wir sie in dieser Zeit, die für ihre berufliche Laufbahn so enorm wichtig ist, begleiten dürfen.
Wie habt ihr eure:n Lernenden am Schnuppertag erlebt? Was hat euch überzeugt?
Andreas: Dimitri hat sehr viel gefragt, war interessiert und wollte sich unbedingt einbringen und anpacken. Damit hat er auch einen guten Eindruck im Team hinterlassen.
Michael: Auch Fabio war sehr engagiert, interessiert und auch seine offene Art hat sehr gut zu uns ins Team gepasst für alle drei Betriebe (Jira, Sole, Luna). Das hat uns letztendlich überzeugt und auch vom Team kam nur gutes Feedback. Schlussendlich entscheiden wir gemeinsam, denn für die Ausbildung müssen alle «an Bord sein».
Was findet ihr persönlich das spannendste/Aufregendste am Neustart der:des Lernenden?
Michael: Ich freue mich einfach sehr auf die kommenden drei Jahre mit Fabio, ihn zu begleiten, die Projekte in der Schule zu machen.
Andreas: Für mich ist auch immer enorm spannend, Jugendliche kennenzulernen und zu verstehen, wie ihre Generation funktioniert. Ich sehe, wie sie motiviert sind, sich selbst unter Druck setzen und wirklich etwas leisten wollen. Wir beobachten auch immer wieder, wie gross der Sprung von der Schulzeit ins Berufsleben ist. Das ist eine enorme Umstellung für die Jugendlichen. Sie tauchen komplett in eine andere Welt ein. Das macht es sehr herausfordernd, wie können wir diese Generatioon abholen und zielführend integrieren.
Mehr über die Förderung in den SBB Restaurants Wankdorf
Sorell Hotel Sonnental
Stephanie Holbe arbeitet seit 2010 beim ZFV und wurde vor fünf Jahren zur Gouvernante im Sorell Hotel Sonnental. Seit 2019 werden dort Lernende ausgebildet. Lernende aus unserem Beitrag: In diesem Jahr startete Angelos mit der Ausbildung zum Hotelfachmann bei ihnen.
ZFV: Warum habt ihr beschlossen Lernende auszubilden?
Stephanie: Mir persönlich ist es sehr wichtig, dass wir in unserer Branche guten Nachwuchs bekommen. Und dass wir ihnen die Freude am Beruf vorleben, damit sie auch langfristig in der Branche bleiben. Es ist mir eine Freude mein Wissen weiterzugeben, so wie es mir damals weitergegeben worden ist.
Wie habt ihr eure:n Lernenden am Schnuppertag erlebt? Was hat euch überzeugt?
Stephanie: Angelos war von Anfang an Feuer und Flamme für den Beruf, er hat an den zwei Schnuppertagen so viel Interesse gezeigt und auch schon Aufgaben selbstständig erledigt. Ausserdem hat er sich direkt im Team integriert und ist mit allen gut ausgekommen.
Was findet ihr persönlich das spannendste/Aufregendste am Neustart der:des Lernenden?
Stephanie: Für mich ist es spannend den ganzen Prozess während einer Ausbildung zu sehen, wie sich die Person entwickelt, da es doch eine sehr prägende Zeit ist. Manchmal ist es schon ein riesiger Unterschied von den Schnuppertagen bis hin zum Lehrbeginn.
Sorell Hotel Ador
Auch im Sorell Hotel Ador wird viel Wert auf die Förderung und Ausbildung von Nachwuchs gelegt. Im Interview gibt uns Elis Ayas, F&B Managerin, einen Einblick dazu.
Lernende aus unserem Beitrag: Elena startete im Sommer 2023 ihre Ausbildung als Kommunikationsfachfrau.
ZFV: Warum habt ihr beschlossen Lernende auszubilden?
Elis: Lernende sind unsere Zukunft und für das Fortbestehen der Gastronomie und Hotellerie absolut elementar. Und indem wir Nachwuchs ausbilden und für die Branche begeistern, können wir langfristig dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Es erfüllt mich mit Freude mitanzusehen, dass junge Menschen wie Elena sich dazu entscheiden, in die Gastronomie und Hotellerie einzusteigen und darin eine Passion entdecken. Besonders gefällt mir, dass sie als Hotelkommunikationsfachfrau in den verschiedensten Bereichen ausbilden kann und sie so ein Gesamtbild unseres Hotels und der Vielseitigkeit der Branche erhält.
Wie habt ihr eure:n Lernenden am Schnuppertag erlebt? Was hat euch überzeugt?
Elis: Elena hatte von Anfang an eine sehr positive und authentische Ausstrahlung. Wir haben vom ersten Moment gemerkt, wie interessiert und begeistert sie war. Sie war auch sehr neugierig und offen, alle Bereiche im Hotel kennenzulernen, was die Hotelkommunikationslehre ja auch ausmacht. Wir waren uns alle einig, dass Elena die perfekte Person für die Ausbildungsstelle ist, da man die Leidenschaft zur Hotellerie und Gastronomie bei ihr wirklich spüren konnte.
Was findet ihr persönlich das spannendste/Aufregendste am Neustart der:des Lernenden?
Elis: Ich habe erst kürzlich den Berufsbildnerkurs absolviert und somit ist alles für mich, wie auch für Elena, eine Premiere. Wir lernen und wachsen also gemeinsam. Daher ist alles, was Elena lernen darf, auch spannend für mich. Ich finde es jetzt schon erstaunlich zu beobachten, wie Elena von Tag zu Tag neue Fortschritte macht.