Klimaerwärmung, Treibhausgase, CO2 ... Schlagwörter, die genauso präsent wie wichtig sind. Aber was genau steckt dahinter, wie sehen die Auswirkungen aus und warum ist die Ernährung ein wichtiger Aspekt in der Bekämpfung der Erderwärmung? Wir zeigen dir, was wir fürs Klima tun, wieso wir es tun und bringen mit unserem Klimaglossar etwas Licht in den Fachwörterdschungel. Entdecke mit uns, wie spannend Klimaschutz sein kann und wie du selbst mit einer einfachen Entscheidung beim Mittagessen einen wesentlichen Unterschied machen kannst.
Was wir fürs Klima tun
Unser Menüleitsystem FOOD2050 zeigt dir in unseren Betrieben, welchen Einfluss in Grad Celsius unsere Menüs auf das Klima haben. Unser F&B-Team kreiert besonders klimafreundliche Gerichte und Konzepte. Gleichzeitig erstellen wir im Hintergrund eine umfassende Treibhausgasbilanz und setzen uns ambitionierte Klimaziele.
Der Klimawandel hat vielseitige Auswirkungen auf uns alle. Deshalb gilt es, ihn bestmöglich einzudämmen. Um dies zu schaffen, verpflichteten sich fast alle Staaten der Welt – darunter auch die Schweiz – zur Reduktion der Treibhausgasemissionen. Das Ziel dieses sogenannten Pariser Klimaabkommens lautet Netto-Null bis 2050. Auch wir haben uns dazu bekannt, dieses Ziel erreichen zu wollen. Hier verraten wir dir, was wir konkret dafür tun und wie du helfen kannst.
ZFV-Treibhausgasbilanz: Welchen Einfluss wir aufs Klima nehmen
Um zu erkennen, wo für uns der grösste Hebel zur Reduktion liegt, müssen wir zunächst unseren Gesamteinfluss kennen. Dafür erstellen wir in Zusammenarbeit mit myclimate jedes Jahr eine Bilanz unserer Treibhausgasemissionen über das ganze Unternehmen.
Im Basisjahr 2019 entfiel mit rund 60'000t CO2e der Grossteil auf Scope 3, also die indirekten Emissionen der von uns eingekauften Waren und Dienstleitungen. Lebensmittel verursachen dabei mit 65% den grössten Teil der Gesamtemissionen, 40% davon stammen von tierischen Produkten.
Das Ergebnis bestätigte nun auch faktenbasiert unsere These, dass der grösste Hebel für uns in der Verpflegung liegt.
ZFV-Klimaziele: Was wir als ZFV tun
Damit wir unseren Beitrag zur Sekung der Emissionen und zur Erreichung des globalen Netto-Null-Ziels bis 2050 leisten können, brauchen wir konkrete Massnahmen und einen Reduktionspfad. Netto-Null bedeutet übrigens, dass der Ausstoss der Treibhausgase auf ein Minimum (um ca. 80% gegenüber 2019) reduziert und der unvermeidbare Rest an Emissionen wieder aus der Atmosphäre entfernt wird. Dafür haben wir wissenschaftsbasierte Klimaziele nach der Science Based Targets Initiative (SBTi) erarbeitet.
Ein Beispiel: In 10 Jahren sollen die Emissionen aus eingekauften Lebensmitteln rund 10’000t CO2e tiefer sein als 2019. Das entspricht einer Reduktion von rund 30%.
ZFV-Klimastrategie: Wie wir unsere Ziele umsetzen
Innerhalb unserer Nachhaltigkeitsstrategie haben wir eine Klimastrategie mit einem effektiven Massnahmenplan definiert. Seit 2022 sind die dort gesetzten Ziele Teil unserer unternehmensweiten Jahresziele. Mit der Zielsetzungsmethode Objectives and Key Results (OKR) erarbeiten über 300 Mitarbeitende mit ihren Teams eigene Sub-Ziele und Massnahmen zur Erreichung der übergeordneten Klimaziele. Die Fortschritte der Zielerreichung werden regelmässig evaluiert und sind für alle Teams nicht nur transparent sichtbar, sondern Teil der variablen Lohnkomponente.
ZFV-Klimaglossar & FOOD2050: Wie wir Transparenz schaffen
Ein wichtiger Punkt unserer Nachhaltigkeitsstrategie besteht darin, unsere Mitmenschen für das Thema zu sensibilisieren. Das machen wir unter anderem indem wir transparent und einfach kommunizieren. Mit unserem Klimaglossar bringen wir Licht in den Fachwörterdschungel und mit unserem Menüleitsystem FOOD2050 Transparenz auf die Teller: Wir zeigen die Klimawirkung unserer Menüs vor Ort genau auf, damit du nicht nur weisst, was du isst, sondern auch welche Wirkung du damit hast. Über die integrierten Foodprofile lernst du übrigens noch mehr über die Gerichte sowie deren Zutaten und Inhaltsstoffe und lernst einige unserer Lieferant:innen kennen.
Für klimafreundlichere Menüs
Was wir essen und in welchen Mengen spielt nicht nur für unsere Gesundheit eine grosse Rolle, sondern auch für unser Klima. Bedenken wir, dass rund 16% der konsumbedingten Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) in der Schweiz direkt auf die Ernährung zurückzuführen sind, wird klar: Wir alle können einen Teil zur Reduktion dieser Emissionen beitragen. Wer so viel kocht und serviert wie wir – in Zahlen rund 9 Millionen Mahlzeiten jährlich – hat hier eine gute Möglichkeit, einen entscheidenden Unterschied zu machen.
Ein Beispiel mit zwei Menüs aus der Mensa der UZH Irchel: «Kürbis-Linsen-Ravioli mit Tomatenragout und Ofen-Karotten» haben eine Klimawirkung von 1.7 Grad, wobei «Rinds-Fleischvogel an Bratensauce mit Kartoffelstock und Bohnen» bei 3.2 Grad liegt. Konkret: Würde sich die ganze Welt vom Gericht «Rinds-Fleischvogel» ernähren, würde sich das Klima um 3.2 Grad erwärmen, bei den Ravioli nur gut um die Hälfte. Wie diese Unterschiede entstehen, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Energiesparende Zubereitung, kurze Einkaufswege und die Minimierung von Food Waste sind einige Punkte. Der wichtigste Faktor sind aber die pflanzlichen Proteine, die eine erheblich niedrigere Klimawirkung haben als tierische Proteine. Du siehst also, wir alle machen einen Unterschied, und zwar diejenigen, die kochen, genauso wie diejenigen, die essen.
Für mehr Klimaküche, auch zuhause
Unser hausinternes F&B-Team kocht seit 2023 in einer neuen Testküche. Was das mit klimafreundlicher Ernährung zu tun hat? Vieles. Denn dort entstehen Rezepte und komplette Konzepte, die auf Ausgewogenheit (für den Mensch) und Klimafreundlichkeit (für die Umwelt) ausgerichtet sind.
Damit diese Rezepte noch vielfältiger werden, haben wir uns 2023 Verstärkung von den Pionier:innen in Sachen pflanzenbasierter Küche geholt: «roots» gestaltet gemeinsam mit uns umfassende Schulungen in diesem Bereich. Das erhaltene Wissen setzen unsere Küchenteams gemeinsam in den Betrieben um.