Interviewt: «New Roots» nachhaltige Visionen für Genuss

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Türkise Arbeitsplatte mit kleinem Schneidebrett aus Holz, weibliche Hände schneiden mit einem Rüstmesser Tomaten

Als erste vegane Käserei der Schweiz bietet «New Roots » spannende Produkte aus pflanzlichen Proteinen. Bereits seit einigen Jahren gehören sie zu unseren geschätzten Partnern und ihre Produkte landen in verschiedenen Gerichten unserer Betriebe. Wir sprachen mit Rebecca Grunder, Kommunikationsverantwortliche von «New Roots», über ihre Mission, die Bedeutung von pflanzenbasierten Proteinen und was sie sich für die Zukunft wünschen. 

ZFV: Warum macht es eurer Meinung nach Sinn, neue pflanzliche Produkte zu entwickeln? 

Rebecca: Die Ernährung macht knapp 30% des CO2-Fussabdrucks aus. Mit einer pflanzlichen Ernährung kann bis zu 70% des ernährungsbedingten CO2 reduziert werden. Somit steht es ausser Frage, dass wir mit einer bewussten pflanzlichen Ernährung viel zu unserem ökologischen Fussabdruck beitragen können - und das jeden Tag bei jeder Mahlzeit. Trotz dieser Zahlen hörten wir oft von Menschen, die nicht auf den Genuss von Käse und Milchprodukte verzichten wollen. Und dass, obwohl viele Personen diese gesundheitlich nicht optimal vertragen (Stichwort Laktose, Cholesterin). Genau diese Menschen wollen wir mit leckeren Produkten bei ihrer Ernährungsumstellung oder zumindest der Reduktion von tierischen Produkten in ihrer Ernährung unterstützen. Ganz ohne, dass sie ein Gefühl des Verzichts haben.

Was denkt ihr: Hat das traditionelle Handwerk der Käseherstellung vielleicht gerade durch eure Neuinterpretation eine langfristige Zukunft? 

Das Sichern einer langfristigen und nachhaltigen Zukunft der Käserei ist genau das Ziel. Wir wollen mit der direkten Verwertung der Pflanzen (ohne Umweg über das Tier) die Käseherstellung effizienter und nachhaltiger gestalten und dabei die Käsetraditionen für die langfristige Zukunft bewahren. Da wir den Ansatz verfolgen, die traditionellen Herstellprozesse anzuwenden, finden sich Käser:innen bei uns sehr schnell zurecht. In der Forschung wird es hingegen immer wichtiger, dass sich die Mitarbeitenden u.a. mit pflanzlichen Proteinen auskennen, um die Innovationen voranzutreiben.

 

Hellblauer Tisch mit Orangen Tellern weibliche Hände Essen frische Zutaten wie Gemüse und veganen Käse
Veganer Käse mit Brot in der Vogelperspektive auf einem Holzbrett angerichtet

Wir arbeiten mit euren Produkten in verschiedenen Bereichen. Unter anderem in unseren klimafreundlichen Gerichten, deren Klimawirkung wir gemeinsam mit FOOD2050 ausweisen. Oder im Eventmenü mit minimalem ökologischem Fussabdruck, welches wir im Verkehrshaus der Schweiz servieren. Transparenz ist dabei ein wichtiges Stichwort.
 

Für wie wichtig erachtet ihr Transparenz, Wissen aber auch Innovation für unsere Klimazukunft?

Absolut entscheidend! Ich bin überzeugt, dass die allermeisten Menschen Gutes tun wollen, aber ihnen sehr oft nicht bewusst, ist welche Konsequenzen ihr Handeln hat. Aufklärung und Information sind deshalb von grosser Bedeutung. Wir tun dies am liebsten über leckere Produkte.

Und was wünscht ihr euch für die Zukunft bezüglich des Umgangs mit Ressourcen und unserem Planeten?

Ich persönlich wünsche mir von meinen Mitmenschen Offenheit, Neugierde und den Mut, gewohnte Glaubenssätze loszulassen und sich neue Gewohnheiten anzueignen, die uns selbst, der Umwelt und den Tieren gut tun.

 

Über Rebecca Grunder

Rebecca Grunder hat ursprünglich an der Uni Bern in Wirtschaftswissenschaften promoviert und war Projektleiterin und Beraterin in diversen nationalen und internationalen Firmen. Mit dem Ziel, einen wichtigen Beitrag in der Transformation von der tierischen zur pflanzlichen Ernährung zu leisten, ist sie heute Teil von «New Roots». 

Modernes Büro mit tiefen Tischen und Sitzkissen, Frau sitzt auf Kissen vor Laptop