Swissness: Futur Natur für Tofu aus Berner Quellwasser

Begegnungsorte & Partnerschaften
 - 
Futur Natur

Im Bereich der pflanzenbasierten Küche hört und liest man gerade von einer Vielzahl an innovativen Start-ups, die völlig neue Produkte entwickeln. Aber auch alteingesessene Schweizer Unternehmen können da durchaus mithalten. So zum Beispiel die Futur Naturprodukte GmbH (Futur Natur), die seit 1998 pflanzenbasierte Produkte aus Schweizer Zutaten herstellt, beispielsweise Tofu.

Samuel Klopfenstein, heutiger Inhaber und Geschäftsführer von Futur Natur, wuchs als Bauernsohn in einem Bergdorf in Frutigen auf. Naturverbunden und stark verwurzelt mit der Region war er schon immer. Nach einem Skiunfall musste er sich beruflich neu orientieren, startete dafür ein Praktikum in der Tofuherstellung und entschied sich zu bleiben. Da es leider damals wie heute keine Ausbildung zum «Tofumeister», wie er selbst es nennt, gibt, entschied er sich für eine Ausbildung zum Milchtechnologen bei Futur Natur. Dort lehrte ihm der damaligen Besitzer, der selbst Käsermeister war, alles, was es über die jahrtausendealte Tradition der Tofuherstellung zu wissen gibt. Dabei ist der Prozess spannenderweise so nahe an der Schweizer Käseherstellung, dass nicht nur hinsichtlich Zutaten Schweizer Kultur in dem Produkt steckt. 2017 übernahm Samuel Klopfenstein die Firma als Inhaber und Geschäftsführer und führte das Handwerk nahtlos weiter. Gemeinsam mit einem bunten Team aus Käsermeister:innen, Milchtechnolog:innen, Landwirt:innen und sogar Metzgermeister:innen entwickelte er die Futur Natur-Produkte in ihrer Konsistenz und Raffinesse immer weiter.

Mitarbeiter in der Produktion von Futur Natur

Tradition aus Japan, Zutaten aus der Region

So wurde der Tofu beispielsweise mit Alpenkräuter verfeinert, geräuchert, mariniert oder mit Chili gewürzt. Daneben testen sie aber auch immer wieder neue Rohstoffe, wodurch neue Innovationen entstehen, beispielsweise Tofu aus Schweizer Hanf. Ausnahmslos alle Produkte – vom Tofu über Seitan bis hin zu Okara und Tempeh – werden dabei ohne Konservierungsmittel und Zusatzstoffe hergestellt und sind mit der Bio-Knospe zertifiziert. Dabei setzt Futur Natur auf regionale Zutaten, Quellwasser aus dem Berner Oberland und Sojabohnen aus Schweizer Anbau. Die kleine familiär geführte Manufaktur im Herzen von Frutigen ist zudem ein klimaneutraler Betrieb.

«Wir sehen unsere Produkte wie beispielsweise Tofu nicht als Fleischersatz, sondern als Nahrungsmittel, dass vor allem im asiatischen Lebensraum eine jahrtausendealte Kultur hat. Über die Jahre hat er sich mehr und mehr auch in den Schweizer Küchen etabliert. Dabei ist es uns sehr wichtig, dass all unsere Produkte aus regionalen Zutaten gemacht werden. Die Schweiz hat so viele spannende Zutaten in hoher Qualität zu bieten, mehr braucht es unserer Meinung nach nicht.»


Und nicht nur in Sachen Regionalität können Tofu und Co. von Futur Natur punkten: Sie sind zudem auch voller wichtiger Inhaltsstoffe: enthalten unter anderem hochwertiges Eiweiss, ungesättigte Fettsäuren und sämtliche für Menschen essenziellen Aminosäuren. Zudem sind sie im Gegensatz zu tierischen Produkten leicht verdaulich.

Für die Zukunft

Seit April sind unsere Gerichte mit dem Schweizer Tofu auch Teil des FOOD2050-Angebotes im Verkehrshaus der Schweiz. Dass sie eine wunderbare Zutat für die vegan/vegetarische Küche sind, wissen wir aber schon länger und schaffen damit in ZFV-Betrieben der ganzen Schweiz kreative Rezepte. Für die Zukunft wünschen wir uns noch mehr solcher natürlichen Produkte, die uns zeigen, dass kein Fleisch zu essen alles andere als ein Verzicht sein muss.

«Ich wünsche mir, dass wir einen Weg finden, möglichst viele Menschen weltweit gut ernähren zu können, und dabei dennoch Ressourcen respektvoll und schonend zu nutzen. So, dass unser Planet langfristig bestehen kann und dennoch jeder Mensch genügend zu Essen erhält.»
Samuel Kloppenstein
 

 

Autorin: Natascha Ronner

 

 

Tofu des Start-ups Futur Natur

Fakten & Zahlen

Aus den Schweizer Sojabohnen entsteht zunächst ein Bohnenpüree. Daraus wird dann unter Anwendung der richtigen Temperatur und mit etwas Geduld Soja-Milch, der anschliessend das traditionelle Gerinnungsmittel «Nigari» (gewonnen aus Meersalz) zugesetzt wird. Dadurch entstehen Soja- und Tofumolke, die abgeschöpft werden. Das Bohnenpüree wird nun abgefüllt, gepresst, geschnitten und in kaltes Wasser eingelegt.